Samstag, 14. November 2009

Peru - Bolivia

Erstmals Bienvenidos aus Oruro, Bolivien!

Eigentlich haben wir euch ja erst gerade Berichtet aber der gestrige Tag hat einen speziellen Eintrag verdient. Reisen in Suedamerika kann ziemlich anstrengend und nervenaufreibend sein.

Der gestrige Tagesplan sah eigentlich vor am Morgen in Puno auf den Bus um am Nachmittag in Oruro zu sein. Im Hostel haben sie uns gesagt, dies sei alles kein Problem und locker machbar. Naiv wie wir waren haben wir denen natuerlich geglaubt - um spaeter eines bessern belehrt zu werden.

Der Tag begann um 6 Uhr mit einem gemuetlichen und guten Fruehstueck. Das Taxi, welches uns zum Busterminal brachte, stand auch zeitig bereit. Im Taxi, dann der erste kleine Fauxpas.
Der Hostelangestellte telefonierte dem Taxichauffeur - wir hatten noch den Hostelzimmerschluessel im Hosensack. Naja ist uns erst das dritte Mal passiert. Der Schluessel von Zimmer Nr. 4 vom Tranquillo Backpackers Hostel ist immer noch gut aufbewahrt in Noras Rucksack.

Nach dieser ersten kleinen Aufregung so frueh am Morgen verlief dann die Busfahrt tip top. Auf jedenfall bis wir in Desaguadero an der Grenze von Peru nach Bolivien ankamen und aus dem Busausteigen mussten. Unser Gepaeck wurde rasch ausgeladen und auf Velotaxis verladen. Ein kleiner, schon aelter Mann, so zu sagen unser Reisebegleiter, stuermte und rief wir sollen ihm folgen. Machten wir natuerlich alle ohne boese Hintergedanken. Wir zwaengten uns durch das bisher groesste Chaos, dass wir auf unserer Reise erlebten. Die ganze Stadt war verstopft mit Marktstaenden, Menschen, Velotaxis, Reisecars und grossen Camions. Tapfer kaempften wir uns durchs Gewuehl und folgten dem kleinen Maennchen ueber die Grenzbruecke nach Bolivien. Langsam wurden wir alle stutzig. Normalerweise braucht man doch einen Ausreise und wieder Einreisestempel. Egal, vielleicht gibts die ja dann im Bus. Das alte Maennchen wir ja nicht zum erstenmal Reiseleiter spielen. Nach grossem Kampf erreichten wir endlich den Bus, der uns nach La Paz bringen sollte. Nur um dann die totale Ernuechterung zu erfahren. Ploetzlich sagte das alte Maennchen was von Stempel und Passport. Schnell war allen klar, ohne Ausreise und Einreisestempel geht eben doch nichts. Wieso das alte Maennchen all dies nicht frueher erzaehlte hatte bleibt sein Geheimnis. Vielleicht lags einfach auch an der Touristennaivitaet. Aufjedenfall durften wir uns alles nochmals zurueck kaempfen um dann in die laengste Menschenschlange zu stehen, in welcher ich je gestanden war. Nun war mal fuer eine ziemlich lange Zeit warten angesagt. Gefuehlte einige Stunden spaeter standen wir dann doch an einem Schalter und bekamen unseren peruianischen Ausreisestempel. Die Befuerchtungen, dass es fuer den Einreisestempel nach Bolivien eine ebensolche Geduld braucht entpuppten sich zum Glueck als falsch. 10 Stempel davon 3 in den Pass und wir waren legal in Bolivien.

Drei Stunden spaeter waren wir in La Paz, leider mit zirka 5 Stunden Verspaetung. Trotz allem entschieden wir uns doch noch weitere drei Stunden Busfahrt auf uns zu nehmen und nach Oruro zu fahren. Aus den 3 Stunden wurden wieder 4 aber an diese Zeitrechnung muss man sich einfach gewoehnen. Anstatt um 4 waren wir halt um 10 Uhr in Oruro. Der einzige Bammel, denn wir nun noch hatten war ein Hostelzimmer zu finden, da wir keine Reservation hatten. Dies entpuppte sich dann aber als einfach und wir fanden etwas guenstiges.
Da wir den ganzen Tag nichts richtiges gegessen hatten wollten wir noch kurz einen Happen zu uns nehmen und etwas Wasser kaufen. Leider war unser Budget stark begrenzt. An der Grenze hatte ich meine Soles noch schnell in Bolivars getauscht, umgerechnet etwa 15 Franken. Zum Glueck kommt man mit so viel Geld in Bolivien ziemlich weit. In La Paz (was uebrigens eigentlich eine total verrueckte Stadt ist und vorallem total speziell in einen riesigen Canyon gebaut ist) mit einem Taxi zum Busterminal, zwei Bustickets nach Oruro, eine Taxifahrt vom Busterminal Oruro ins Hostel, zwei Flaschen Wasser und anstatt den Rest noch in Essen zu investieren gabs noch zwei 6.2dl flaschen Bier in einem als Restaurant angeschriebenen Lokal, dass sich aber dann als riesen Spelunke heraustellte. Nora war zudem die einzige Frau im ganzen Lokal, abgesehen von den vielen nackten an den Waenden. Zuerst war uns ein wenig unheimlich, aber die Einheimischen haben uns total akzeptiert, wie wir es noch selten erlebt haben. Wir mussten mit all moeglichen etwa 1000 Saluds auf alles moegliche aussprechen. Da wir aber nach diesen zwei Flaschen Bier defintiv kein Geld mehr hatten mussten wir wohl oder uebel zurueck ins Hostel. Nach diesem Tag schliefen wir aber tip top!

Tja so kann Reisen in Sueamerika sein. Ziemlich anders aber schoen!

Simon und Nora

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